DeutschlandID (DeID) 10.11.2020, 06:48 Uhr

Einheitlicher Standard für digitale Identitäten

Verimi fusioniert die "People ID" mit der "SDIinNRW" zur "Deutschland ID (DeID)" unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC.
(Quelle: aisec.fraunhofer.de)
Im Rahmen des Innovationswettbewerbs "Schaufenster Sichere Digitale Identitäten" (SDI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) fusionieren die von Verimi und Fraunhofer AISEC geführten Projektkonsortien und bewerben sich mit dem gemeinsamen Konzept "Deutschland ID (DeID)" für die Umsetzungsphase des Förderaufrufs. Verimi führte bisher das Konsortium "People-ID" und das Fraunhofer AISEC "SDIinNRW". Unter der Leitung des Fraunhofer AISEC bewerben sich nun etwa 35 Partner aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung gemeinsam beim BMWi, um einen Standard für sichere, digitale Identitäten in Deutschland und Europa zu entwickeln.
Ziel ist es, durch den einheitlichen Standard die Grundlage für branchenübergreifende Zusammenarbeit im Identitätsmanagement zu legen. Das beinhaltet sowohl die technische, semantische und fachliche Interoperabilität, als auch Leitlinien für Datenschutz, Informationssicherheit und Benutzbarkeit.

"Sicher und leicht verständlich"

Hierzu erklärt Professor Marian Margraf, Abteilungsleiter am Fraunhofer AISEC und Leiter der Forschungsgruppe Identity Management an der Freien Universität Berlin: "Die Herausforderung besteht darin, ein eID-Ökosystem zu etablieren, welches den hohen Sicherheitsanforderungen genügt und welches durch alle Bürger*innen bereits heute leicht verständlich und einfach mit dem Smartphone genutzt werden kann. Dafür ist es notwendig die Sicherheitsfunktionen verschiedener, aktuell verfügbarer mobiler Endgeräte im Sicherheitskonzept zu berücksichtigen. Ebenso wesentlich ist es, Datenschutz nicht nur DSGVO-konform sondern insbesondere transparent und für die Nutzer*innen leicht nachvollziehbar zu integrieren. DeID ermöglicht es, die Anforderungen der Nutzer*innen diesbezüglich in den Mittelpunkt zu stellen."
Die DeID bringt im Umsetzungskonzept Deutschlands stärkste eID-Provider zusammen. Das neu geformte Ökosystem für digitale Identitäten integriert damit lokal, verteilt und zentral ausgerichtete Identitätslösungen für alltagsrelevante Anwendungen in zahlreichen Sektoren über verschiedene Vertrauensniveaus. Das Umsetzungsvorhaben zeigt den Mehrwert von digitalen Identitäten für Bürger*innen mittels Schaufenstern in den Regionen NRW und Hessen in den Anwendungsbereichen kommunale Wirtschaft & Dienste (zum Beispiel Verwaltungsleistungen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes), Soziales & Gesundheit (zum Beispiel e-Rezept) sowie Banken & Versicherung (zum Beispiel Eröffnung eines Bankkontos), ist aber nicht nur auf diese Anwendungsbereiche beschränkt. Durch den Fokus auf ein föderatives eID-Ökosystem setzt die DeID die Grundlage für die Integration in alle Sektoren aus Wirtschaft und Verwaltung.
Durch den ganzheitlichen Interoperabilitätsansatz werden die Integrationskosten für die digitale Transformation der Wirtschaft und Verwaltung insgesamt für alle Beteiligten gesenkt. Die DeID leistet damit einen relevanten Beitrag zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wirtschaftsstandortes sowie zur digitalen Souveränität Deutschlands und Europas.
Hierzu merkt Roland Adrian, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung von Verimi, an: "Einheitliche Standards sind für die übergreifende Akzeptanz digitaler Identitäten bei allen Anwendungspartnern aus der Wirtschaft und aus dem öffentlichen Sektor von entscheidender Bedeutung. Mit dem Förderprojekt haben wir die einzigartige Chance, gemeinsam selbst diese Standards zu definieren. Nur so können wir ein einheitliches und einfaches Nutzererlebnis schaffen, was die zentrale Erfolgsgrundlage für eine digitale Identitätslösung ist. Die breite Akzeptanz und Nutzung digitaler Identitäten sind der dringend benötigte Katalysator für die Digitalisierung in Deutschland."

Entscheidung im Dezember

Das Umsetzungskonzept zur DeID ist getragen von 14 geförderten Partnern und mehr als 20 assoziierten Partnern aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Unter der Konsortialführung des Fraunhofer AISEC bewirbt sich Deutschland ID im Rahmen des Innovationswettbewerbes "SDI" des BMWi um eine Förderung für die 3-jährige Umsetzungsphase. Mit der Entscheidung der Jury ist bis Mitte Dezember 2020 zu rechnen.
Partner von Deutschland ID sind: 1&1 Mail & Media GmbH, Authada GmbH, Stadt Bochum, Bundesstadt Bonn, Deutsche Telekom Security GmbH, Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Governikus GmbH & Co. KG, KAAW – Kommunale ADV-Anwendergemeinschaft West, KDN – Dachverband kommunaler IT-Dienstleister, Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH, Procilon Group – protectr GmbH, Sparkassen-Finanzportal GmbH, Verimi GmbH, YES Payment Services GmbH.




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