Digitale Power beim Bauer

Big Data für Kleintiere

Daten halten derweil Einzug in allen landwirtschaftlichen Bereichen. Kaum ein Produkt und Lebewesen auf den Höfen, das nicht registriert wird. Seit 2020 gilt schweizweit eine Meldepflicht für sogenannte Kleinwiederkäuer, vulgo Schafe und Ziegen. Dies dient der Bekämpfung von Tierseuchen und der Rückverfolgbarkeit von Tieren sowie tierischen Lebensmitteln. Nach Besitzern von Hausrindern und Pferden melden nun auch Halter von Schafen und Ziegen Geburten und Bewegungen auf Stufe Einzeltier an die Tierverkehrsdatenbank (TVD).
Dies erfolgt offenbar sehr gewissenhaft, was ein Blick auf die Ergebnisse auf der Plattform «Tierstatistik» zeigt. Erstmals lässt sich hier der Bestand der Kleintiere in der Schweiz analysieren. So zeigt sich etwa, dass der Kanton Bern vor Graubünden, dem Wallis und St. Gallen am meisten Schafe hält. Bei den Ziegen führt wiederum der Kanton Bern die Bestände an, gefolgt von Graubünden, St. Gallen und dem Tessin. Auch welche Tierrassen sich besonderer Beliebtheit erfreuen, lässt sich der Datenbank entnehmen. Bei den Schafen dominieren demnach das Weisse Alpenschaf, das Schwarzbraune Bergschaf, das Braunköpfige Fleischschaf sowie das Walliser Schwarznasenschaf die Bestände. Bei den Ziegen dominieren die Gämsfarbige Gebirgsziege, die Saanenziege sowie die Bündner Strahlenziege.
Viele Daten, so zur Tierhaltung, werden heute per Smartphone-App erfasst
Quelle: Smartcow
Die Statistiken dürften künftig noch genauer werden. Seit dem 1. Januar 2021 müssen Schaf- und Ziegenhalter nicht nur ihre Tiere registrieren und die Tiergeschichte von der Geburt bis zur Schlachtung vollständig erfassen. Sondern ab 2021 haben nicht korrekt nachgeführte Tierdaten auch finanzielle Abzüge zur Folge.
Nicht nur die konsequente Erfassung der Tiere, sondern auch Informationen zu deren korrekten Haltung sollen dazu beitragen, dass der Viehbestand auf Schweizer Höfen gesund ist und bleibt. So hat die neue interaktive Webplattform www.gesunde-nutztiere.ch, die von Vetsuisse Zürich zusammen mit den Tiergesundheitsdiensten erstellt wurde, zum Ziel, Tierhalter aufzuklären und damit die Tiergesundheit zu stärken sowie sich vor Erkrankungen zu schützen. Durch über eine E-Learning-Plattform vermitteltes Wissen über Biosicherheitsmassnahmen sollen so die Gesundheit von Tier und Mensch geschützt und der Antibiotikaverbrauch verringert werden. Die Lancierung der neuen Website sei auch mit Blick auf die laufende Revision der Tierseuchenverordnung (TSV) erfolgt, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV.




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