Kooperation 05.01.2022, 08:08 Uhr

Digitale Nachweise: Orell Füssli und Swisscom schliessen Partnerschaft

Orell Füssli und die Swisscom machen im Bereich der digitalen Nachweise gemeinsame Sache. Zusammen wollen sie ein System entwickeln, das die Interaktion zwischen Menschen und Organisationen vereinfachen soll.
(Quelle: Brooke Cagle/Unsplash)
Orell Füssli und die Swisscom sind eine strategische Partnerschaft im Bereich der digitalen Nachweise eingegangen. Ziel der Kooperation sei es, Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Behörden künftig vertrauenswürdige, fälschungssichere und intelligente Lösungen anzubieten, heisst es in einem Communiqué des Telkos. Diese sollen sich in Echtzeit über das Smartphone abrufen und verifizierbar in Geschäftsprozesse einbinden lassen.
Digitale Nachweise – in vielversprechender Bereich, zeigt sich Daniel Link überzeugt, der CEO der Orell Füssli Gruppe: «Digitale Nachweise stellen ein wichtiges Thema in der Zukunft dar und bergen ein grosses Effizienzsteigerungs- und Kosteneinsparungspotenzial», wird er zitiert.

Einfachere Interaktion

«Gemeinsam mit Swisscom wollen wir ein System entwickeln, das die Interaktion zwischen Menschen und Organisationen vereinfacht. Dabei sollen die Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt stehen und die Kontrolle über ihre Informationen und deren Verwendung behalten», stellt Link in Aussicht.
Konkret wollen die beiden Unternehmen digitale Nachweise mit Funktionalitäten verknüpfen, um neue Interaktionen und Prozesse zu ermöglichen, so die Swisscom. Erste Anwendungen sollen innerhalb der nächsten 12 Monate angeboten werden. Als Beispiele hierfür nennt der Telko:
  • Altersverifizierung beim Kauf von Produkten mit Altersbeschränkung oder bei Eintrittskontrollen
  • Digital verifizierbare Bewerbungsdossiers
  • Kombination mit Signaturen als digitale Willensäusserung, also rechtsgültige digitale Unterschriften
Die gemeinsam entwickelten Lösungen werden laut der Swisscom auf den Prinzipien Privacy by design, Datensparsamkeit und dezentrale Datenhaltung beruhen. Damit würden sie auch dem eID-Richtungsentscheid des Bundesrats vom 17.12.2021 folgen, wonach Nutzerinnen und Nutzer die grösstmögliche Kontrolle über ihre Daten haben sollen.

Verknüpftes Know-how

Unter dem Strich verknüpft die Partnerschaft zwischen den beiden Firmen nun «das führende Know-how von Orell Füssli als Systemanbieterin für Sicherheitstechnologien und Identifikationssystemen und jenes von Swisscom als führendes Telekommunikations- und IT-Unternehmen der Schweiz», wie es in der Mitteilung heisst. Orell Füssli biete mit ihrer Tochtergesellschaft Provicis zudem Technologien im Bereich Smartphone-basierte Identitätslösungen für behördliche Dienstleistungen, die eine dezentrale Datenhaltung sicherstellen könnten.
Die Swisscom – sie bietet bereits Vertrauensdienste wie rechtsverbindliche digitale Signaturen oder auch Blockchain-basierte elektronische Siegel an – möchte ihre Aktivitäten laut eigenen Angaben im Bereich Self Sovereign Identity (SSI) noch ausbauen, sowohl im Netzwerkzugang wie auch im Netzwerkbetrieb.



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