E-Health 24.11.2022, 10:53 Uhr

Bessere Patientenbetreuung dank kontinuierlicher Überwachung

Mit einer Lösung zur automatisierten Abfrage der Körperfunktionen von Patienten wollen Cisco, Leitwert und das Universitätsspital Basel Krankenhäusern ein effizienteres Arbeiten ermöglichen und dabei gleichzeitig den Aufenthalt der Patienten angenehmer machen.
Mit einer neuen Lösung wollen Cisco, Leitwert und das Universitätsspital Basel behandelnden Teams einen besseren Überblick über den Gesundheitszustand ihrer Patienten ermöglichen
(Quelle: Archiv NMGZ)
Die Überwachung der Körperfunktionen von Spitalspatienten mit chronischen Erkrankungen kostet die Behandlungsteams nicht nur viel Zeit und verursacht Aufwand, sondern sie ist auch für die Erkrankten nicht immer angenehm. Um hier Abhilfe zu schaffen, haben Cisco, das Universitätsspital Basel und das Zürcher Softwareunternehmen Leitwert zusammen eine Lösung zur automatisierten Abfrage der Vitalparameter von Patienten mit mobilen Sensoren, sogenannten Wearables, entwickelt. So kann beispielsweise die Atemfrequenz einer Person mithilfe von Cisco Access Points aus dem mobilen Sensor ausgelesen und direkt innerhalb des Krankenhaus-Netzwerks übermittelt werden.
Durch solche digitalen Lösungen können Spitäler ihre Effizienz stark verbessern, schreibt Cisco. Mit den Wearables ist eine permanente Messung und drahtlose Übermittlung der Vitalparameter von Patienten möglich. Dadurch erhält das behandelnde Team ein Vielfaches der Informationen, die es durch die heute gängigen «Punktmessungen», die ein- bis dreimal täglich gemacht werden, zur Verfügung hätte. «Innovationsprojekte wie die Vitalparameter-Überwachung mit Wearables sind nur mit einem hochverfügbaren, leistungsfähigen Netzwerk möglich» meint Marc Strasser, CIO am Unispital Basel. «Wir nutzen eine WiFi- und Bluetooth-fähige Netzwerkinfrastruktur von Cisco. Da übliche Wearables mit Bluetooth kommunizieren, können wir unsere bestehende Infrastruktur für die Datenübertragung nutzen.»

Auch Drittanbieter zugelassen

Mithilfe von Cisco DNA Center, dem Kontrollzentrum für das Netzwerk, können auch Applikationen von Drittanbietern auf den im Universitätsspital Basel genutzten Cisco Access Points installiert werden. In diesem spezifischen Fall ist es eine Software der Zürcher Leitwert AG, die in Zusammenarbeit mit dem Spital und Cisco entwickelt wurde, durch die die Cisco Access Points zu Bluetooth Gateways für die Datenübertragung der von Patienten getragenen Wearables werden.
Dank der Wearables erhalten die Behandlungsteams wesentlich häufiger Informationen über den Gesundheitszustand eines Patienten
Quelle: Cisco
Sobald sich ein registriertes Wearable in der Nähe einer der Access Points befindet, werden die aufgezeichneten Messdaten automatisch gelesen und innerhalb des Krankenhaus-Netzwerks übermittelt. Durch diese Methode hat das Behandlungsteam den Gesundheitszustand des Patienten jederzeit im Überblick. So können die medizinischen Experten nicht nur früher erkennen, ob jemand zusätzliche Hilfe benötigt, sondern es ist auch möglich, den Spitalaufenthalt eines Patienten etwas angenehmer zu gestalten. Ein Beispiel dafür wäre, dass stabile Patienten nicht mehr mitten in der Nacht für eine Kontrolle aufgeweckt werden müssen.

Alle Daten bleiben im Spital

Leitwert hat ein herstellerunabhängiges System entwickelt, das es möglich macht, die medizinischen Wearables verschiedener Produzenten einzubinden. Dadurch müssen die erhobenen Daten nicht erst an die externen Systeme der Gerätehersteller geschickt werden, sondern werden direkt im Spital gespeichert, ohne das sichere Netzwerk zu verlassen. So kann ein Spital auch beim Einsatz von Wearables eine volle Transparenz und Kontrolle über seine Patientendaten garantieren.

Universitätsspital Basel ist bereit zum grossflächigen Einsatz

Die drei Projektpartner Leitwert, Cisco und das Universitätsspital Basel konnten einen Prototyp der neuen Lösung bereits erfolgreich umsetzen und testen ihn im Rahmen von Studien jetzt ausgiebig. Sobald die vorgeschriebene Zertifizierung aussteht, kommt das System bei der Behandlung der Patienten am Unispital im Basel zum Einsatz.




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