Quartalszahlen
18.05.2024, 13:53 Uhr
Telekom verdankt Wachstum vor allem dem Mobilfunk
Im abgelaufenen ersten Quartal konnte die Deutsche Telekom Umsatz den weiter steigern, allerdings läuft das Festnetzgeschäft schleppender als erwartet.
Bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Quartal zeigte sich Tim Höttges, der Vorstandsvorsitzende des Telekom-Konzerns zufrieden mit den Ergebnissen. "Die Telekom bleibt in ihrem Kerngeschäft auf Wachstum ausgerichtet. Auf profitables Wachstum. Und das gelingt uns auf beiden Seiten des Atlantiks", sagte er bei seinem Bericht.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal organisch (ohne Veränderung von Wechselkursen und Konsolidierungskreis) um 1,6 Prozent auf 27,9 Milliarden Euro. Die Service-Umsätze legten organisch um 4,1 Prozent auf 23,5 Milliarden Euro zu. Der berichtete Konzernüberschuss lag mit 2,0 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 15,4 Milliarden Euro, der vor allem auf den Sondereinfluss aus dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an GD Towers zurückzuführen war.
Der Gesamtumsatz im Deutschland-Geschäft stieg im ersten Quartal 2024 um 2,6 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Organisch legte der Umsatz dabei um 2,6 Prozent zu. Wachstum kam in Deutschland vor allem durch den Mobilfunk: Die Zahl der Vertragskunden legte im ersten Quartal um 1,3 Prozent auf 25,5 Millionen zu. Im Jahresvergleich lag der Zuwachs bei 6,1 Prozent. Die Wechselrate bei den eigenen Vertragskunden war weiter niedrig mit 0,8 Prozent.
Dagegen stagnierte das Festnetzgeschäft, denn im ersten Quartal kamen lediglich 39.000 neue Breitbandkunden dazu. Finanzvorstand Christian Illek räumte ein, dass sich das Wachstum zu sehr verlangsamt habe und unter den Erwartungen geblieben sei. Bei den FTTH-Anschlüssen (Fiber-to-the-Home) läge man dagegen im Plan und man wolle dieses Jahr 450.000 Neukunden gewinnen.
Grosse Hoffnungen setzt Höttges in den TV-Bereich, der um 1,7 Prozent auf 4,4 Millionen Kunden wachsen konnte. Die Gründe sieht er im Wegfall des Nebenkostenprivilegs im Sommer und der Fussball-EM, bei der die Telekom als Sponsor sowie Medien- und Technikpartner eine grosse Rolle spielen wird.
Der Konzernchef sparte aber auch nicht an Kritik, vor allem an den neuen Ausbauanforderungen der Bundesnetzagentur: "Das ist kostenseitig eine enorme Herausforderung", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Bei der Flächenabdeckung sei die Telekom bereits "in den niedrigen 90 Prozent", erklärte er - für den Rest müsse der Konzern das Netz insbesondere in Wäldern und Naturschutzgebieten ausbauen. Ausserdem äusserte er sich zum langsamen Aufbau des Netzes des Konkurrenten 1&1 für den es weiter Sonderreglungen gebe: "Schuld sind immer die anderen. 1&1 verfährt mit den Auflagen nach dem Pipi-Langstrumpf-Prinzip: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt."