Lobby für autonomes Fahren
27.04.2016, 13:07 Uhr

Ford, Google und Uber gründen Verbund

Ford, Google, Uber, Lyft und Volvo schliessen sich zu einer Lobby-Allianz zusammen. Das Ziel: schnell einheitliche Regeln für selbstfahrende Autos auf US-Strassen zu schaffen.
(Quelle: Shutterstock.com/Martial Red)
Der Druck auf die US-Regierung erhöht sich: Mit einer Allianz aus Ford, Google, Uber, Lyft und Volvo verbündet sich das Who-is-Who der Hersteller, Tech-Companies und Ride-Share-Dienste. Der Verbund setzt sich dafür ein, selbstfahrende Autos schneller auf die Strasse zu bringen.
Als Kopf und Sprecher des Lobbyverbundes haben die Konzerne David Strickland engagiert, ein früheres  hohes Tier der amerikanischen Verkehrsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Security Administration). Genau die Behörde, die Strickland nun mit Lobbyarbeit dazu bringen soll, schnell einheitliche Gesetze für selbstfahrende Autos auf US-Strassen zu schaffen.
"Die Technologie für selbstfahrende Autos wird Amerikas Strassen sicherer und weniger überfüllt machen", so Strickland. Der beste Weg zu diesem Ziel sei ein eindeutiges Set allgemeiner Standards, die für die gesamte USA gelten. Der Verbund will mit politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um die richtigen Lösungen zu finden, die Einführung der neuen Technologie zu erleichtern.

Kalifornien sperrt sich

Der Zeitpunkt, die Allianz bekanntzugeben, kommt nicht von ungefähr. Am Mittwoch wird die NHTSA die letzte von zwei öffentlichen Anhörungen zum Thema selbstfahrende Autos abhalten. Die Behörde arbeitet aktuell nämlich an einem Regelwerk, das für ganz Amerika gelten soll. Im Moment sperrt sich ausgerechnet der Tech-Staat Kalifornien gegen autonomes Fahren und verlangt ein Lenkrad, Pedale und einen Fahrer mit Führerschein in jedem Fahrzeug.  
Die amerikanischen Konzerne arbeiten alle an ihren eigenen Modellen zum autonomen Fahren. Google ist mit seinem Google Car am präsentesten und testet seine Technologie mit Lexus-Modellen sowie dem eigenen Prototyp aktuell schon in drei US-Städten. Auch Ford testet seine eigene Technolgie, allerdings nur auf dem eigenen Campus in Dearborn, Michigan. Uber hat eine eigene Forschungseinheit zum Thema selbsfahrende Autos in Pittsburg entwickelt und Lyft arbeitet mit General Motors an der Entwicklung einer selbsfahrenden Miet-Flotte. Volvo will autonome Fahrzeuge dagegen in China testen.
Dass die autonome Automobil-Zukunft nicht mehr lange auf sich warten lässt, davon ist AT&Ts Experte für Industrie 4.0 Chris Penrose überzeugt. Probleme bereiten laut ihm weniger technische als viel mehr rechtliche sowie gesellschaftliche Hürden.



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