Steht der Abschied bevor? 22.11.2021, 07:02 Uhr

Deutsche Telekom prüft Optionen für den Verkauf von T-Systems

Laut Medienberichten prüft die Deutsche Telekom derzeit Optionen für den Abschied von ihrer IT-Tochter T-Systems. Nebst einem Verkauf stehen offenbar auch eine komplette Abspaltung und Neuaufstellung zur Diskussion.
(Quelle: Deutsche Telekom)
Die Deutsche Telekom prüft offenbar mögliche Optionen für den Verkauf von T-Systems, wie unter anderem das «Handelsblatt» mit Verweis auf Unternehmens- und Finanzkreise berichtet. Den Angaben zufolge stehen aktuell mehrere Szenarien zur Zukunft der IT-Tochter im Raum, die IT-Dienste und Cloud-Services für Grosskunden anbietet.
So schreibt die Zeitung, dass nebst einem Verkauf auch eine Zerteilung und der Verkauf einzelner Sparten sowie eine Abspaltung von T-Systems mit neuer Struktur möglich sei. Im letzten Fall würde die Deutsche Telekom noch eine Beteiligung von einem Drittel an seiner Tochter behalten. Ein weiteres Drittel läge beim Deutschen Bund, der bereits heute Grossaktionär der Telekom ist. Das letzte Drittel liesse sich dann an einen oder mehrere Investoren abgegeben.
Diese Pläne seien bereits mit dem Grossaktionär Bund besprochen worden, heisst es. Auch mit möglichen Käufern würden bereits erste Gespräche geführt – unter anderem etwa mit Accenture und Capgemini. Sollte es am Ende zu einem Verkauf kommen, könnte dieser im September 2022 über die Bühne gehen, so der Bericht. Weil T-Systems unter anderem die deutsche Bundeswehr und den Bundesnachrichtendienst bedient, könnte das Vorhaben jedoch relativ kompliziert werden – insbesondere, wenn der Käufer beispielsweise nicht aus der Europäischen Union stammt. So müsste das entsprechende Geschäft vorgängig zuerst losgelöst werden.
T-Systems bereitet dem Mutterhaus schon seit einer Weile Sorgen. Trotz eines umfassenden Umbaus, bei dem Sparten wie Cybersecurity und IoT in eigene Gesellschaften übertragen und Tausende Mitarbeitende entlassen wurden, schreibt die Tochterfirma nach wie vor rote Zahlen. Aktuell beschäftigt sie rund 29'000 Angestellte, 2020 erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro einen Verlust von 650 Millionen Euro vor Steuern.



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