Keine offizielle Landeswährung
09.05.2023, 14:09 Uhr
Mehr Nutzungsmöglichkeiten für Bitcoin im Fürstentum Liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein plant, Kryptowährungen als eine Zahlungsoption für staatliche Dienstleistungen einzuführen. Die Regierung spielt sogar mit dem Gedanken von staatlichen Investitionen in Kryptowährungen. Ein konkreter Zeitplan steht aber noch nicht fest.
Das Fürstentum Liechtenstein möchte seinen Bürgerinnen und Bürgern die Bezahlung staatlicher Dienstleistungen in Bitcoin ermöglichen
(Quelle: Unsplash/Dimitry Demidko)
Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein möchte den Bürgerinnen und Bürgern des Landes erlauben, staatliche Dienstleistungen mit Bitcoin zu bezahlen. Gegenüber dem «Handelsblatt» sagt Regierungschef Daniel Risch, der gleichzeitig der Finanzminister des Landes ist, dass «eine Bezahlungsmöglichkeit mit Bitcoin kommen werde».
Ähnlich wie Lugano und Zug
Die Initiative der Liechtensteiner Regierung würde zu einer Situation führen, die vergleichbar mit Schweizer Städten wie Lugano und Zug wäre. Dort können bestimmte Waren in Geschäften und staatliche Dienstleistungen bereits mit Bitcoin bezahlt werden. Einen genauen Zeitplan für die Einführung von Bitcoin als Zahlungsmittel für solche Leistungen und Güter wollte Risch jedoch nicht nennen.
Keine Landeswährung
Der Bitcoin wird gemäss Risch nicht zu einer offiziellen Landeswährung des Fürstentums werden und der Regierungschef betont, dass Liechtenstein zwar technologieoffen sei, aber nicht offen für Experimente. Nach dem aktuellen Stand der Planung sei es wahrscheinlich, dass das Fürstentum Einzahlungen in Bitcoin annehmen und sofort in Schweizer Franken umtauschen würde.
Die Möglichkeit in Zukunft unter Umständen Staatsgelder in Bitcoins anzulegen, hält sich die Regierung offen, sie ist jedoch zurzeit nicht geplant. Risch verweist darauf, dass ein Expertengremium sich bisher gegen staatliche Investitionen in Kryptowährungen ausgesprochen habe. Auch er als Finanzminister habe dieses Votum unterstützt. Noch seien Kryptowährungen wie Bitcoin zu riskant, doch diese Einschätzung könne sich mit der Zeit natürlich ändern.
Kryptofreundliches Fürstentum
Das Fürstentum Liechtenstein wird allgemein als kryptofreundlich angesehen. Schon 2019 verabschiedete es als eines der ersten Länder der Welt eine eigene Krypto-Regulierung, das Liechtensteiner Blockchain-Gesetz. Dieses trat im Januar 2020 in Kraft und bietet einen umfassenden Rahmen für die verschiedenen Kryptoassets und die damit verbundenen Dienstleistungen. Zusätzlich ermöglicht es die Tokenisierung aller Arten von Vermögenswerten und Rechten. Seit der Verabschiedung des Blockchain-Gesetzes haben sich viele Kryptounternehmen in Liechtenstein niedergelassen und das Fürstentum ist zu einem Finanzzentrum für Krypto-Banking und -Investmentdienstleistungen geworden.