16 Schutzpakete Test 09.10.2015, 09:01 Uhr

Die besten Virenscanner für Linux

In gemischten Netzwerken mit Windows-Rechnern sind Virenscanner auch für Linux-Systeme ratsam. Welches Security-Tool sowohl Windows- als auch Linux-Schadsoftware zuverlässig erkennt, zeigt der Test.
(Quelle: Audran Gosling / shutterstock.com)
Sophos Virenscanner: Das in der Basis-Version kostenlose Tool liefert gute Ergebnisse.
Quelle: AV-Test
Virenscanner sind für Linux-Nutzer meist kein Thema, da die niedrige Verbreitung des OS im Anwender-Bereich sowie das System-eigene Sicherheitskonzept der meisten Linux-Distributionen die Security-Tools überflüssig machen.
Wenn ein Linux-PC allerdings in einem gemischten  Netzwerk oder gar als Server betrieben wird, dann ist der Einsatz eines Schutzpaketes ratsam. Denn während ein Grossteil der gängigen Schadsoftware auf Linux-Systemen untätig ist, können korrumpierte Dateien in einem Netzwerk mit Windows-PCs schnell für grossen Schaden sorgen.
Welche Sicherheits-Lösungen sich besonders gut für den Gebrauch unter Linux eignen, hat nun die AV-Test GmbH ermittelt. Dabei mussten 16 Tools ihr Können beweisen.
Als Test-System verwendeten die Sicherheitsexperten die Linux-Distribution Ubuntu 12.04 LTS in der 64-Bit-Variante, da sie gemeinhin als am weitesten verbreitet gilt. Untersucht wurden im Test die Tools von Avast, AVG, Bitdefender, ClamAV, Comodo, Dr. Web, eScan, ESET, F-Prot, F-Secure, G Data, Kaspersky Lab (mit zwei Versionen), McAfee, Sophos und Symantec. In drei Kategorien hat AV-Test die Suiten auf die Erkennung von Windows- und Linux-Malware sowie auf Fehlalarme hin getestet.

Viele Virenscanner für Linux enttäuschen

Unter Windows schenken sich die meisten Virenscanner nicht viel. Ein anderes Bild zeigt sich bei Linux: Während die Tools von ESET, Kaspersky, AVG, Avast, Symantec und Sophos sowohl Windows- als auch Linux-Malware solide erkannt haben, zeigen sich bei den anderen Lösungen teils eklatante Schwächen.
Licht und Schatten: Während viele Tools gewohnt gute Ergebnisse präsentierten, versagten andere im Test.
Quelle: AV-Test
Zu den grossen Verlierern zählen McAfee mit einer Erkennungsrate von 85,1 Prozent und Comodo mit 83 Prozent bei Windows-Schadsoftware. Noch schwächer präsentieren sich die Ergebnisse von Dr. Web mit 67,8 Prozent, F-Prot mit 22,1 Prozent und ClamAV mit nur 15,3 Prozent. Bei der Erkennung von Linux-Malware können ClamAV, McAfee, Comodo und F-Prot ebenfalls nicht überzeugen. Die Schutzwerte liegen hier bei mageren 66,1 bis 23 Prozent.
Nichts zu beanstanden gab es allerdings im Kapitel Fehlalarme: Nur Comodo stufte eine der 210.000 Test-Dateien falsch ein.
Indessen erzielten die kostenpflichtigen Pakete Eset NOD 32 Antivirus, Kaspersky Anti-Virus for Linux File Server und die AVG Server Edition for Linux die besten Ergebnisse im Test. Als Geheimtipp für Sparfüchse stellte sich Sophos für Linux heraus: Die Software erzielte souveräne Ergebnisse im Test und ist in der Basis-Version kostenlos.




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