Augenärzte warnen 01.10.2015, 09:53 Uhr

Smartphones können kurzsichtig machen

Auch weil immer mehr Kinder ein Smartphone benutzen, leiden diese in zunehmenden Masse an Kurzsichtigkeit. Vor allem asiatische Länder seien betroffen.
(Quelle: holbox - shutterstock)
Augenärzte warnen vor einem deutlichen Anstieg von Kurzsichtigkeit bei Kindern. Wie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (PDF) mitteilte, sei das Phänomen vor allem im asiatischen Raum zu beobachten - aber auch hierzulande gäbe es immer mehr Betroffene.
"Die Gründe sind vermutlich veränderte Spiel- und Freizeitaktivitäten mit vermehrter Nutzung von Smartphones und iPads, verbunden mit intensivem Lernverhalten in Räumen, die wenig Tageslicht bieten“, so Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung von der Universitätsaugenklinik Freiburg.

Spielplatz statt Smartphone

Um diesem Trend entgegenzuwirken, empfiehlt Lagrèze vor allem den Umgang mit Smartphone & Co. zu überdenken: „Die Nutzung erfordert eine Nahsicht und findet häufig in Innenräumen statt - zwei Faktoren, die Kurzsichtigkeit fördern können“, erläutert Lagrèze. Eltern müssten daher das Online-Verhalten ihrer Kinder strenger kontrollieren und gegebenenfalls dosieren, indem sie Alternativen anbieten und ermöglichen. Nach aktuellen Schätzungen sind in Deutschland zehn Prozent der Dreijährigen und 50 Prozent der Achtjährigen regelmässig im Internet unterwegs.
Darüber hinaus sollten sich Kinder mindestens zwei Stunden pro Tag im Freien aufhalten, rät Lagrèze - denn Tageslicht schütze vor Brillenbedürftigkeit. „Zusammengefasst lautet die wichtigste Empfehlung: mehr Spielplatz, weniger Smartphone“, so der Mediziner.




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