Unzufrieden mit Facebook
24.04.2017, 11:29 Uhr
"The Guardian" macht Schluss mit Instant Articles und Apple News
Die britische Tageszeitung "The Guardian" veröffentlicht ab sofort keine Inhalte mehr über Facebooks Instant Articles und Apple News. Grund dafür sind Unzufriedenheiten mit den Deals, die Apple und Facebook dem Publisher anbieten.
Einige Medienkonzerne sind unzufrieden mit den Deals, die grosse US-Player ihnen anbieten. Ein Publisher, der jetzt Konsequenzen zieht, ist "The Guardian". Die britische Tageszeitung veröffentlicht ab sofort keine Inhalte mehr über Facebooks Instant Articles (IA) und Apple News.
Bislang publizierte das Blatt all seine Online-Nachrichten als Instant Article. Mit dieser Funktion, die es seit April 2016 gibt, können Inhalte im mobilen Internet erstmals direkt bei Facebook veröffentlicht werden. Das soll die Ladezeiten um ein Vielfaches verringern, die Weiterleitung auf mit Bannern überfrachtete Websites verhindern und so schlussendlich mehr Nutzerfreundlichkeit schaffen.
"The Guardian" gehörte zu den ersten Test-Kunden und veröffentlichte schon seit 2015 als Publisher alle Artikel auf Facebooks und Apples mobiler News-Plattform. Bei den Apple News werden alle Nachrichten kuratiert ausgespielt, sodass ein Wechsel von App zu App nicht mehr nötig ist.
Kritik an Instant Articles
"Wir haben Facebook Instant Articles and Apple News ausgiebig getestet. Diese Versuche haben wir nun ausgewertet und kommen zu der Erkenntnis, dass es für uns sinnvoller ist, die Publikation auf beiden Seiten zu stoppen", kommentiert der Publisher gegenüber Digiday. Das heisst kurz: "The Guardian“ war offenbar unzufrieden mit dem betriebswirtschaftlichen Nutzen.
Viele Publisher - darunter BBC News, National Geographic oder The Wall Street Journal - beschweren sich zunehmend, dass sie durch Instant Articles massiv an Visits verlieren oder nicht messen können, wie viel Traffic sie auf ihre eigene Seite bekommen, denn die IA halten die Nutzer in der Facebook-App. Die genannten Blätter reduzieren auch bereits ihre IA.
"The Guardian" indes will sich nun verstärkt auf sein Payment-Modell konzentrieren - und auf Googles Accelerated Mobile Pages (AMP).