Einrichtung in zwei Schritten
28.08.2018, 09:39 Uhr
Nextcloud will Dropbox und Co. Konkurrenz machen
Nextcloud vereinfacht den Einstieg in die Open-Source-Cloud mit "Simple Signup". Die Funktion nimmt neuen Nutzern die Wahl des Webhosters und die Konfiguration des Dienstes ab - kostenlosen Speicher gibt es obendrauf.
So einfach wie bei Dropbox, Google oder Amazon soll er sein, der neue Anmeldeprozess "Simple Signup" von Nextcloud. Auf seiner Nextcloud Conference hat der Open-Source-Spezialist sein neues Anmeldeverfahren vorgestellt, das Nutzern den Einstieg in die freie Cloud erleichtern soll. Bislang war für die Nutzung von Nextcloud stets die Einrichtung eines eigenen Webservers erforderlich. Alternativ konnte dieser auch als Dienstleistung von einem der unzähligen Webhoster als Drittanbieter bezogen werden.
Mit dem neuen Login nimmt Nextcloud seinen Nutzern nun die Qual der Wahl ab und schlägt direkt bei der erstmaligen Anmeldung verschiedene empfehlenswerte Webhoster für den Dienst vor. Nach der Auswahl des gewünschten Drittanbieters muss lediglich ein Nutzerkonto mit E-Mail-Adresse und Passwort angelegt werden und schon kann der Zugriff auf die Open-Source-Cloud erfolgen.
Standardmässig bietet Nextcloud über Simple Signup 2 GByte kostenlosen Speicher für ein Jahr, viele Webhoster bieten allerdings auch vom Start weg grössere Speicheroptionen mit beispielsweise 5 GByte zum Nulltarif an.
Über das neue Angebot können Kunden den Cloud-Dienst ohne grossen Aufwand oder Anschaffungskosten testen. Bei Bedarf lässt sich die zur Verfügung stehende Speicherkapazität auch direkt über die Nextcloud-Oberfläche erweitern. Je nach Webhoster lässt sich der Dienst auch um zusätzliche Funktionen und Apps wie etwa das Cloud-Office Collabora ausbauen.
Simple Signup ist sowohl über die offizielle Nextcloud-Webseite als auch über die mobilen Apps für Android oder iOS verfügbar.
Datenhoheit erfordert eigene Hardware
Mit dem neuen Simple Signup bietet Nextcloud seinen Nutzern einen bequemen Einstieg in die freie Cloud-Lösung. Das kommt einerseits weniger technisch versierten Anwendern zugute, die keine eigene Server-Hardware mehr einrichten oder sich durch den Dschungel an Webhostern wühlen müssen. Andererseits erhalten ambitionierte Nutzer, Freelancer oder Start-ups eine Möglichkeit, die Funktionalität der Server-Software und Kollaborationsplattform ohne grössere Hürden zu prüfen.
Darüber hinaus ist über den Dienst eine komfortable Nutzung der Cloud abseits von US-amerikanischen Grosskonzernen möglich. Um die Datenhoheit allerdings komplett sicherzustellen, ist der Einsatz von eigener Hardware unumgänglich. Die Wahl eines lokalen Anbieters mag hinsichtlich der strengen Datenschutzvorgaben in Deutschland zwar von Vorteil sein, dennoch vertrauen Kunden weiterhin den Hostern ihre Daten an.