Schlechte Quartalszahlen
07.08.2015, 09:16 Uhr
HTC kündigt massiven Stellenabbau an
Die Talfahrt von HTC geht weiter: Nach schlechten Quartalszahlen hat der Hersteller nun einen massiven Stellenabbau angekündigt. Auch das Portfolio soll ausgedünnt werden.
Neue Hiobsbotschaft für die Mitarbeiter des krisengebeutelten Smartphone-Herstellers HTC: Nach Verlusten im zweiten Quartal und düsteren Prognosen für das dritte hat der taiwanesische Konzern nun einen weiteren drastischen Stellenabbau angekündigt, um Kosten einzusparen.
"Die Entlassungen werden erheblich sein", sagte HTC-Finanzchef Chang Chialin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Sie sollen sich bis ins erste Quartal 2016 ziehen.
Zugleich kündigte HTC eine deutliche Straffung seines Portfolios an. Der Fokus soll in Zukunft insbesondere auf dem hochpreisigen Oberklasse-Segment liegen. Vor allem in aufstrebenden Märkten wie Indien, wo HTC eigenen Angaben zufolge einen Marktanteil von 20 Prozent bei den Smartphones in der Preisrange von 250 bis 400 US-Dollar erreicht, sollen die Bemühungen intensiviert werden.
Analysten zeichnen indes ein düsteres Bild von der Zukunft HTCs - und versehen den Hersteller immer wieder mit wenig schmeichelhaften Attributen wie "nicht wettbewerbsfähig", "konfus" oder "wenig originell". "Wir glauben, dass HTC auch in Zukunft Geld sowie Anteile auf dem Smartphone-Markt verlieren wird", zitiert Reuters den Analysten Calvon Huang.
Zukunft ungewiss
Zuvor musste HTC für das zweite Quartal einen Nettoverlust von rund 236 Millionen Euro ausweisen - und kündigte ein weiteres Minus für das dritte Quartal an. Der Umsatz von 975 Millionen Euro deckte sich zwar mit den Erwartungen, war allerdings im Vorfeld auch schon stark nach unten korrigiert worden.
Grund für das miese Abschneiden sollen die schlechten Verkaufszahlen des Flaggschiffs HTC One M9 sein, das angeblich deutlich seltener nachgefragt wird als das Vorgängermodell HTC One M8.
Die Börsianer reagierten auf die Bekanntgabe der schlechten Quartalsbilanz mit einem Abverkauf der Aktie, die nun in diesem Jahr bereits über 50 Prozent ihres Wertes eingebüsst hat.