Grosse Änderungen im Werbegeschäft
27.06.2018, 22:58 Uhr
Google: Die Marken AdWords und Doubleclick verschwinden
Grosse Änderungen bei Google: Der Konzern überarbeitet seine Werbeprodukte komplett und ändert im Zuge dessen auch die Bezeichnungen. So wird aus Google AdWords bald Google Ads - DoubleClick Advertiser und Google Analytics 360 fusionieren zur Google Marketing Platform.
Vor 18 Jahren ging Google AdWords, das Werbenetzwerk des US-Konzerns, an den Start. Inzwischen ist der Name beinahe ein Synonym für Erfolg - das Anzeigengeschäft ist der grosse Träger und spült Google jährlich Milliarden in die Kassen: Der Werbeumsatz des Suchmaschinengiganten belief sich im Jahr 2017 etwa auf rund 95,4 Milliarden US-Dollar. Jetzt spendiert das Unternehmen seinen Ad-Produkten ein grosses Update, überarbeitet die Palette und ändert deren Bezeichnungen.
Wie Sridhar Ramaswamy, Senior Vice President, Ads und Commerce bei Google, auf dem Blog erklärt, sind die Änderungen auf die neuen mobilen Nutzungsgewohnheiten der User zurückzuführen. Zudem wolle man die Produkte für Werbetreibende und Publisher vereinfachen, um sie besser verständlich zu machen und den Einstieg zu erleichtern.
Konkret gibt es um die drei neuen Marken "Google Ads", "Google Marketing Platform" und "Google Ad Manager". Die Änderungen sollen in den kommenden Monaten ausgerollt werden.
Aus Google AdWords wird Google Ads
Das bisherige Google AdWords gibt es nun in dieser Form nicht mehr. Es firmiert künftig unter dem Namen "Google Ads", auch das Logo wird modernisiert. Die neue Marke soll die gesamte Bandbreite der Werbemöglichkeiten repräsentieren, die aktuell auf Google.com, YouTube, Google Maps und den anderen Partner-Websites und Apps zur Verfügung stehen.
Quelle: Google
Am Produkt selbst soll sich kurzfristig nichts ändern. Jedoch launcht Google einen neuen Kampagnen-Typ speziell für kleinere Unternehmen, der sich "smart campaigns" nennt. Konkrete Infos dazu gibt es noch nicht, es soll den Firmen aber dank Google KI-Technologien ermöglichen, "noch schneller" Anzeigen global schalten und ausliefern zu können.
Die neue Google Marketing Platform
Ebenfalls neu: Die DoubleClick Advertiser-Produkte und Google Analytics 360 Suite fusionieren zur Google Marketing Platform. Damit verschwindet nach 22 Jahren die Marke DoubleClick vollständig.
Der Kern von Google Doubleclick sind AdServer, mit denen Online-Werbekampagnen umgesetzt werden. Die Google Analytics 360 Suite war seit März 2016 der Nachfolger von Google Analytics Premium und richtet sich als integrierte Lösung zur Marketinganalyse an Grosskunden. Es soll Anwendern bei der Website-Analyse des Nutzerverhaltens helfen.
Die neue Google Marketing Platform soll Werbe- und Analyse-Technologien zusammenbringen und so Kunden bessere Ergebnisse bringen. Die Integration soll Werbekunden helfen ihre Kampagnen "an einem Ort zu planen, umzusetzen, zu messen und zu optimieren".
Ebenfalls in der neuen Marke gebündelt ist das neue Tool "Display & Video 360". Es vereint Features des DoubleClick Bid Managers, des Campaign Managers und des Studio und Audience Center, und bündelt die komplette Kampagnenbetreuung durch Kreative, Agenturleute und Media-Mitarbeiter.
Für Publisher: Google Ad Manager
Schlussendlich ändert sich auch für Publisher einiges. Die Werkzeuge "DoubleClick for Publishers" und der "DoubleClick Ad Exchange" fusionieren zur integrierten Programmatic-Plattform "Google Ad Manager".
Laut Google verändert sich bei Verlagen zusehends die Art und Weise der Monetarisierung ihrer Inhalte. Hinzu kommen die steigende Anzahl an (mobilen) Geräten und die wachsende Nachfrage der Werbungtreibenden nach automatisierten Vermarkungsmöglichkeiten. Diesen Trends würde die neue Plattform gerecht werden, Publisher könnten ihre Werbegeschäfte nun einfacher und effizienter verwalten.
Grundsätzlich arbeite man auch an den Sicherheitseinstellungen im Anzeigenbereich, so Google. Neu ist beispielsweise der kleine Banner "Why this ad?", der auf alle Google-Dienste und fast alle Partner-Seiten und -Apps ausgerollt wurde, um die Aufklärung für Nutzer transparenter zu gestalten.