Facebook muss Rekordsumme von 5 Milliarden US-Dollar zahlen

Gegen Auflagen verstossen

Die Handelsbehörde, die in den USA für den Verbraucherschutz zuständig ist, hatte die Ermittlungen nach Ausbruch des Skandals um Cambridge Analytica aufgenommen. Dabei kam sie auch zu dem Schluss, dass Facebook gegen die Auflagen aus einer Vereinbarung mit der FTC aus dem Jahr 2012 verstossen hatte.
Damals verpflichtete sich das Online-Netzwerk nach früheren Datenschutz-Verstössen unter anderem, keine Daten von Nutzern ohne deren Zustimmung an andere weiterzugeben.
Im Fall Cambridge Analytica hatte der App-Entwickler Aleksandr Kogan vor mehreren Jahren bei einer Umfrage gesammelte Daten von Facebook-Nutzern an die Datenanalyse-Firma weitergegeben. Facebook wusste bereits seit Ende 2016 davon, gab sich aber mit der Zusicherung zufrieden, dass die Daten gelöscht worden seien, und informierte die betroffenen Nutzer nicht. Der Vorfall wurde erst im Frühjahr 2018 öffentlich, daraus wurde schnell die bisher grösste Krise für Facebook.
Das Online-Netzwerk betonte nun, die neuen Datenschutz-Zusagen gingen über die rechtlichen Anforderungen in den USA hinaus. Es gehe unter anderem darum, Datenschutz-Risiken von Anfang an zu minimieren und mehr technische Kontrollen einzuführen. Als Teil dieses Neuanfangs werde man auch aktuelle Systeme auf den Prüfstand stellen. "Wir gehen davon aus, dass dieses Verfahren Probleme ans Licht bringen wird" - das sei auch das Ziel.

Nachspiel für Cambridge Analytica

Ein Nachspiel hat der Fall auch für Cambridge Analytica: Die Firma wurde von der FTC verklagt, weil sie Nutzer falsch über die Datensammlung informiert habe. Mit App-Entwickler Kogan und dem langjährigen Cambridge-Analytica-Chef Alexander Nix ging die FTC Vergleichsvereinbarungen ein. Ihnen wird unter anderem auferlegt, alle dabei gesammelten Daten zu löschen.
Facebook zahlt auch 100 Millionen US-Dollar an die US-Börsenaufsicht SEC, die dem Online-Netzwerk vorwarf, Anleger zu spät über den Datenschutz-Skandal informiert zu haben.




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