Sprachassistenten 28.11.2016, 14:41 Uhr

Wie gefährlich kann Voice Search dem klassischen Google-Geschäft werden?

Es ist eine durchaus berechtige Frage, die einige Analysten Googles CEO Sundar Pichai stellten: Hat die zunehmende Verbreitung der Sprachsuche Auswirkungen auf den Werbeumsatz von Google? Kurz: Kannibalisiert Google sich irgendwann selbst?
Sprachsuche ist inzwischen fester Bestandteil der Internet-Suche. Kann sie Googles Geschäftsmodell bedrohen?
(Quelle: shutterstock.com/PPVector)
Noch gibt es viele Mängel und unausgereifte Techniken, aber klar ist schon jetzt: Sprachsteuerung könnte das universelle Eingabegerät der Zukunft werden. Vor allem für Google sind die Voraussetzungen günstig: Die Experten sind sich einig, dass der Tech-Gigant mit Google Search die zurzeit beste Spracherkennungssoftware auf dem Markt anbietet - und in Sachen Technologie schon seit Jahren Massstäbe setzt. In den letzten zwei Jahren hat das Unternehmen die Trefferquote beim Verstehen von Sprachanfragen von ursprünglich 80 Prozent auf derzeit über 92 Prozent gesteigert.
Paradoxerweise könnte Googles Sprachassistent dem Unternehmen aber auch gefährlich werden. So wollten mehrere Analysten nun von Google-CEO Sundar Pichai wissen, ob die zunehmende Verbreitung der Sprachsuche Auswirkungen auf den Werbeumsatz von Google hat. Kurz: Kannibalisiert Google sich irgendwann selbst?

Eine Frage, eine Antwort

Die Frage ist nicht ganz unberechtigt. Schon lange nutzen User die Sprachsuche dazu, sich Tipparbeit zu ersparen und Suchanfragen per Sprache einzugeben. Kam bislang noch die klassische Auflistung der Suchergebnisse, könnten Sprachassistenten bald die Antworten direkt per Sprache wiedergeben - und nicht erst eine Ergebnisliste mit diversen Links ausspielen.
Google selbst will künftig - egal ob via Voice oder auf dem Desktop - dank Künstlicher Intelligenz immer gezielter Fragen beantworten. Im Bereich Sprachsteuerung hiesse das: Keine langen, allgemeinen Ergebnislisten mehr, sondern präzise zugeschnittene, personalisierte Antworten. Aber die Ergebnislisten sind bis heute die Haupteinnahmequelle, da hier Werbeanzeigen ausgespielt werden. Im dritten Quartal 2016 etwa erwirtschaftete Googles Mutterkonzern Alphabet 22,45 Milliarden US-Dollar Umsatz, 19,82 Milliarden davon stammen aus dem Anzeigengeschäft von Google.



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